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Web Survey Bibliography

Title Methodeneffekte von Web-Befragungen: Soziale Erwünschtheit vs. Soziale Entkontextualisierung
Year 2009
Access date 27.11.2010
Abstract

Die Bedeutung der Online-Forschung hat seit ihrer Entstehung stetig zugenommen. Jedoch können Potenziale einer neuen Befragungsmethode erst dann vorbehaltlos ausgeschöpft werden, wenn die Methodenforschung ,ihre Arbeit gemacht hat‘. Dazu bedarf es sowohl theoretischer als auch empirischer Analysen darüber, welchen Einfluss die Verwendung der Web-Befragung auf die Güte der so erhobenen Daten hat.

Insbesondere erscheint eine Betrachtung der potenziellen Methodeneffekte von Web-Befragungen notwendig. Dabei handelt es sich um eine Unterart der Messfehler, die durch die Verwendung einer bestimmten Befragungsmethode verursacht werden. Sie stellen insofern die bedeutsamste Form potenzieller Messfehler dar, als dass es sich um eine systematische und der Methode immanente Fehlerquelle handelt.

Um Methodeneffekte zu evaluieren, ist auf die der Befragungsmethode zugrunde liegende Kommunikationsform abzustellen. Im Falle der Web-Befragung ist dies die computervermittelte Kommunikation. Diese verfügt über relativ wenige Kommunikationskanäle, so dass insbesondere visuelle und auditive Informationen kaum bzw. überhaupt nicht übertragen werden. Diese Reduktion der übertragenen Informationen beeinflusst die Wahrnehmung der Kommunikationssituation. So kommt es zu einer verminderten sozialen Präsenz, aber erhöhten ‚perzipierten Anonymität’.

Dadurch können einerseits offenere und ehrlichere Antworten der Probanden in der Befragung erwartet werden. Die Effekte der sozialen Erwünschtheit werden minimiert. Insofern ist dieWeb-Befragung insbesondere für sensible Fragestellungen vorteilhaft.

Andererseits sind auch negative Auswirkungen zu befürchten. So kann eine verminderte Orientierung der Probanden an sozialen Werten und Normen in der Befragungssituation angenommen werden. Diese möglichen methodischen Einflüsse werden als ‚Effekte der sozialen Entkontextualisierung’ bezeichnet.

In diesem Beitrag wird ein empirischer Methodenvergleich vorgestellt, der den Nachweis der bislang unbeachteten Effekte der sozialen Entkontextualisierung erbringt. Die Ergebnisse des Vergleichs zeigen, dass Probanden in einer Web- Befragung tatsächlich weniger an der sozialen Norm ‚Ablehnung von Ladendiebstahl‛ orientiert geantwortet haben als in einer telefonischen oder postalischen Befragung. Es wird diskutiert, inwiefern die Effekte der sozialen Entkontextualisierung das Gegenstück der Effekte der sozialen Erwünschtheit bilden.

In diesem Beitrag wird ein empirischer Methodenvergleich vorgestellt, der den Nachweis der bislang unbeachteten Effekte der sozialen Entkontextualisierung erbringt. Die Ergebnisse des Vergleichs zeigen, dass Probanden in einer Web- Befragung tatsächlich weniger an der sozialen Norm ,Ablehnung von Ladendiebstahl' orientiert geantwortet haben als in einer telefonischen oder postalischen Befragung. Es wird diskutiert, inwiefern die Effekte der sozialen Entkontextualisierung das Gegenstück der Effekte der sozialen Erwünschtheit bilden.

 

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Year of publication2009
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Web survey bibliography - 2009 (509)

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